Pupillometrie (Pupillendurchmeser)
Normalerweise ist der Durchmesser der Pupillen von der einfallenden Lichtmenge abhängig, ähnlich der Blende in einer Fotokamera. Hierdurch wird eine zu hohe Lichteinstrahlung auf die Netzhaut verhindert und störende Randstrahlen werden durch die Pupillenverkleinerung verringert.
Das Verfahren zur Messung des Pupillendurchmessers wirdPupillometrie genannt. Dabei wird mit Hilfe einer Infrarot-Kamera die Pupille bei verschiedenen Lichtintensitäten aufgenommen und die verschiedenen Pupillenweiten vermessen.
Die Untersuchung der Pupille gehört auch zu jedem neurologischen Status eines Patienten. Notiert werden u.a. die Größe der Pupille (groß, normal und klein) und die prompte oder ggf. verzögerte Reaktion auf Licht und das Verhältnis der Pupillengrößen zueinander.
Den Zustand gleich weiter Pupillen nennt man Isokorie, den unterschiedlich weiter Pupillen nennt man Anisokorie.
Beide Pupillen sind in der Regel gleich groß, bei einem (physiologischen) Durchmesser zwischen 1,5 und 8 Millimeter. Gleichwohl sind Differenzen im Durchmesser von bis zu einem Millimeter möglich, ohne dass hierfür ein pathologischer Hintergrund bestünde.
Besonders wichtig ist die Erfassung der Pupillengröße vor der geplanten Laserbehandlung einer Fehlsichtigkeit. Die mit dem Laser behandelte Hornhautfläche sollte möglichst so groß sein, wie die Pupillengröße bei Dämmerung (Mesopische Pupillengröße).
Dies ist in der Regel bei normalen Korrekturhöhen und normaler Hornhautdicke kein Problem. Ist jedoch die Pupille gerade bei jungen Patienten besonders groß oder ist die Höhe der Fehlsichtigkeitskorrektur besonders hoch und/oder ist die Hornhaut für die angestrebte Korrekturhöhe und die pupillenbedingte Größe der Behandlungszone eher knapp bemessen, so muss man einen Kompromiss bei den Behandlungsparametern finden. Das heißt man muss zur Gewebeeinsparung die Behandlungszone etwas verkleinern oder ggf. die Korrekturhöhe verringern. Diesen Kompromiss wird der erfahrene Laserchirurg nach Berechnung der Laserparameter mit dem Patienten ausführlich besprechen und in der schriftlichen Aufklärung vor der Operation ausführlich dokumentieren.
Alternativ wird der Laserchirurg, dem alle Methoden der Fehlsichtigkeitsbehandlung zur Verfügung stehen, u.U. von einem klassischen Keratomschnittverfahren auf eine gewebesparende Femtolasik oder ggf. sogar auf eine Oberflächenlaserbehandlung (PRK/LASEK) ausweichen.
Ist die benötigte Korrektur so hoch, dass die Hornhaut- und Laserparameter nicht mehr gut kombinierbar sind, bieten sich Korrekturverfahren an, bei denen die Korrektur nicht auf der Hornhaut, sondern an der Linse behandelt wird. Hier unterscheidet man zwischen sog. phaken Linsen, bei denen eine Korrekturlinse vor die körpereigene Linse im Auge eingesetzt wird (–>ICL, Arstisan-Linse) und zwischen einem Linsenaustausch der körpereigenen Linse gegen eine (Mehrstärken-)Kunststofflinse im Sinne einer (bei noch klarer Linse vorgezogenen) ‘grauen Star’ – Operation (CLE, Pseudophakie).